Klimaschutz
Wärme vom Wald ins Klassenzimmer – seit 2003 gut für’s Klima
Im Jahr 2003 hat der Kreis Nordfriesland zusammen mit der Stadt Niebüll eine Holzhackschnitzelheizung für das Schul- und Bildungszentrum in Niebüll angeschafft.
Warum?
Das Schul- und Bildungszentrum in Niebüll ist mehr als 32.000 Quadratmeter groß und benötigt für seine fast 2.000 verschiedenen Benutzer – Schüler, Lehrer, Sportvereine – über zwei Millionen Kilowattstunden Wärmeenergie im Jahr. So viel Wärme könnte man zum Beispiel aus 200.000 Litern Heizöl gewinnen, das jedes Jahr aus den erdölfördernden Ländern eingekauft werden muss. „Da muss eine Alternative her“, hieß es daher damals.
Was?
Seit 12 Jahren wird etwa die Hälfte der Heizwärme von einer Holzhackschnitzelheizung erzeugt. Hackschnitzel sind unbehandeltes, in einige Zentimeter große Stücke gehäckseltes Holz. Der Brennstoff stammt aus Holzresten aus Wäldern, von Straßenrändern und Ähnlichem. Auch andere Brennstoffe kann man verwenden; zum Beispiel gab es an der Anlage in Niebüll schon Versuche mit den Holzresten aus der Eisstielherstellung.
90 Raummeter pro Woche werden angeliefert und in einem Bunker am Schulzentrum gelagert. Eine automatische Förderungsanlage schiebt die Schnitzel nach Bedarf in den Ofen, wo sie verbrannt werden.
Interessant sind die Kosten:
Pro erzeugter Wärmemenge kosten Holzhackschnitzel nur etwa die Hälfte einer vergleichbaren Menge Erdgas.
Wie sind die Erfahrungen nach zwölf Jahren?
Im Jahr 2003 gab es noch wenig Erfahrung in Norddeutschland mit Holzheizungen. Die Pionierarbeit zahlt sich aus: Die Anlage läuft bis heute.
Man sollte wissen, dass Holzheizungen zwar im Betrieb automatisiert arbeiten, aber einen höheren Betreuungsaufwand benötigen als Erdgasheizungen. Die anfallende Asche muss entsorgt und die Anlage regelmäßig gereinigt werden. Holzhackschnitzel sind ein naturbelassenes Produkt aus Land- und Forstwirtschaft – hin und wieder ist da auch mal ein Fremdkörper dabei, der entfernt werden muss.
Einen Teil der Kosteneinsparungen wird man daher mit mehr Arbeitseinsatz ausgleichen müssen. Die Entscheidung für diese damals unübliche Heizung hat der Kreis Nordfriesland nicht bereut.
Lohnt sich’s?
Ja! Es gibt trotz der höheren Investitions- und Betreuungskosten einen Kostenvorteil, und das Geld bleibt in der Region, statt in die Ölstaaten abzufließen. Darüber hinaus profitiert die Umwelt – Holz ist ein erneuerbarer Rohstoff und setzt keine zusätzlichen Treibhausgase frei.
KontaktKreis Nordfriesland
Klimaschutzmanagement
Herr Gunnar Thöle
Marktstraße 6
25813 Husum
Telefon: 04841 67-136
gunnar.thoele@nordfriesland.dewww.klimakreis.org
Bei Fragen und Anregungen rund um das Thema Klimaschutz steht Ihnen der
Klimaschutzmanager des Kreises Nordfriesland gern zur Verfügung.
Gunnar Thöle
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