Fit for work
Präventionsangebote der IKK für die Kreishandwerkerschaft Nordfriesland Sicherlich knackt es bei dem ein oder anderen Handwerker nicht nur bei der Arbeit mit Holz, Metall oder anderen Baustoffen, sondern leider melden sich auch Bandscheibe und Co. durch körperliche Belastung. Knie, Schultern, schmerzende Rotatorenmanschette, Tennisarm – die Sehnen und Gelenke von Handwerkern sind täglichen Extrembelastungen ausgesetzt. Frisöre, Bäcker, Fleischer sowie Dachdecker, Zimmerer oder Straßenbauer. Keine erschöpfende Auflistung der Gewerke, die sich mit ihrer Körperkraft und ganzem Einsatz um die Belange ihrer Kunden mühen. Um Folgeschäden am Knochengerüst und Muskelapparat zu vermeiden oder einzugrenzen, hat die IKK Nord das Betriebliche Gesundheitsmanagement ins Leben gerufen.
Lutz Martensen, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Nordfriesland Süd, ist von dem Konzept überzeugt. Er und sein gesamtes Team nehmen regelmäßig an den Workshops teil.
Seit zwei Jahren hat sich die Kreishandwerkerschaft mit Sitz in Husum diesem Präventionsprogramm angeschlossen. Mit wachsender Begeisterung nutzen immer mehr Betriebsangehörige der eingetragenen Innungsbetriebe das Angebot, ein Zusammenschluss aus Ernährungsberatung, Entspannungstraining, Bewegungsangeboten und Suchtprävention. Ein Schwachpunkt der Gesellschaft und damit auch des Handwerks, ist wohl der Rücken.
Nicht nur durch zu schweres oder falsches Heben werden Bandscheiben, Rückenwirbel und der Muskel- / Sehnenapparat in Mitleidenschaft gezogen. Mangelnde Bewegung generell sorgt leider für nachhaltige Rückenprobleme und gerade das zu lange Sitzen auf unpassenden Bürostühlen, ist schädlich. Verkümmerte oder verhärtete Muskeln und Ablagerungen sind neben Bandscheibenvorfällen häufige Alltagsleiden – nicht nur im Handwerk. Aber gerade die schweren Lasten für Dachdecker, Zimmerer, Straßenbauer und Metaller bringen Probleme des gesamten Wirbelsäulenapparates mit sich.
Claudia Dippel und ihre KollegInnen von der IKK Nord mit Sitz in Schleswig, vermitteln aber nicht nur Bewegungsprogramme an die Teilnehmer, sondern auch Grundlagen der Kommunikation und nehmen Teamkonstellationen ihrer zu betreuenden Betriebe unter die Lupe. Anhand dieser Analyse erstellen sie spezifische Konzepte und können von Einzelmaßnahmen bis hin zur langjährigen Begleitung ein maßgeschneidertes Programm anbieten. Aber nicht nur für erfahrene Betriebsmitarbeiter, sonder bereits in der Überbetrieblichen Ausbildung wird dieses Präventionsprogramm in Anspruch genommen. Denn sind die ersten Schäden erst spürbar, dann ist es bereits zu spät. Daher achten die Obermeister der Lernwerkstätten sehr genau darauf, dass ihre Lehrlinge an den drei Modulen á drei Stunden teilnehmen. Im Rahmen der Fürsorgepflicht achten die Ausbilder mit Bedacht darauf, dass die vermittelten Lerninhalte auch später umgesetzt werden. Verständlicherweise haben die wenigsten Jugendlichen einen Blick auf dieses Thema und erkennen die Problematik noch nicht.
Jürgen Petersen, Grundausbilder der Maurer-, Straßen- und Betonbauer Nordfriesland Süd, geht mit gutem Beispiel voran und hat es sich zum täglichen Ritual gemacht, vor Arbeitsbeginn die erlernten Grundübungen mit dem von der IKK kostenfrei zur Verfügung gestellten Rubber-Band durchzuführen. Denn wie bei fast allem im Leben ist die Langfristigkeit auch hier der Weg zum Erfolg.
Ergänzend zu den Workshops und Kursen vor Ort gibt es seit Kurzem auch einen Online-Kurs, an dem alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Betrieben im Rahmen eines BGF-Projektes teilnehmen können.