Freisprechung der Gesellen im Tischlerhandwerk
FĂĽr die eigene Karriere geschliffen!
Die Welt wartet auf 25 Neu-Gesellen im Tischlerhandwerk und freut sich auf kreative Umsetzung ganz eigener Ideen.
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Gut gehobelt – und gewonnen!
Holz ist wohl einer der schönsten Rohstoffe, aus dem sich die differentesten Gegenstände fertigen lassen. Von filigran bis grob – im holzverarbeitetenden Handwerk ist fast alles möglich. Das Handwerk in Nordfriesland kann sich über 25 neue Gesellen und Fachpraktiker im Tischlerhandwerk freuen, die im Juni 2019 ihre Ausbildung mit Bravur beendet haben.
Faszinierend war es wohl für alle Anwesenden im Handwerkerhaus Husum, während der Freisprechungsfeier durch eine Bildpräsentation sehen zu können, welche Gesellenstücke in den vergangenen Wochen entstanden sind. Modern, kreativ und zugleich praktisch: so präsentieren sich die Exponate, welche eine Woche lang in der NOSPA Husum ausgestellt waren. Ganz unterschiedliche Holzarten, kombiniert mit anderen Werkstoffen, sprechen die Sprache ihrer Erschaffer.
Sichtlich stolz auf die jungen Neu-Gesellen ist Obermeister Oke Martensen, der anschaulich den Streß und mentalen Druck klarstellte, dem die Prüflinge über dreieinhalb Wochen ausgesetzt waren. Neben der Zwischenprüfung, die eine reine Leistungskontrolle darstellte, hat das Fachgespräch – Ideen präsentieren und kundenangepasst überzeugen – eine wichtige Bedeutung. Die Erstellung des Gesellenstücks komplettiert die Prüfung. Das Abstellen der Gesellenstücke erfolgt in der Regel nach den schriftlichen Prüfungen.
Ein besonderes Schätzchen hat Jan Eric Jensen kreiirt. Seine Seekiste mit Intarsienarbeiten überzeugte von der Idee bis zur Umsetzung. Farbharmonie, klassische Elemente und fein herausgearbeitete Details machen aus diesem Gesellenstück eine Schatzkiste.
Wer mag schon offenliegende Kabel auf seinem Schreibtisch? Wohl kaum jemand, der Struktur und Ordnung am Arbeitsplatz liebt. Franziska Tölkes hat ihr Gesellenstück vielleicht gerade für solche Menschen entworfen. Versteckte Lösungen um das Wirrwarr dezent verschwinden zu lassen, präsentiert sie genauso wie Antonia Sophie Ehlert. Dieser Jahrgang der geprüften Gesellen im Tischlerhandwerk zeigt, dass junge Frauen in dem Berufszweig angekommen sind. Der Einfluss weiblicher Komponenten bringt dem warmen Werkstoff teilweise noch eine weichere, charismatische Note und Kreativität.
Etwas zeichnet das Handwerk, nicht nur das der Tischler, ganz besonders aus: „Schnacken wir doch alle Platt“, lacht Martensen und schaut in die Runde derer, die in der Gesamtheit stolz sind auf diese engagierten, idealistischen jungen Menschen, denen die Türen zur Welt nun offen stehen.