Die gute Seite der Macht
Und täglich krönt das Handwerk
Selbstsicher lächelt Martje Icke in die Kamera. Die 17-jährige hat am 17.Oktober ihren ersten offiziellen Ausbildungstag bei der Firma Peter Jordt in Niebüll angetreten. Karl-Friedrich Christiansen, Geschäftsführer des renommierten Elektrotechnik-Unternehmens, positioniert sich ganz klar zu dem verspäteten Ausbildungsbeginn der jungen Auszubildenden. „Martje hat ein Initiativ-Praktikum in unserem Betrieb absolviert. Das war kurz nach den Sommerferien. Sie ist hier im Betrieb sofort gut angekommen und bringt großes Interesse für unser Gewerk mit. Die Zusammenarbeit mit einem überwiegend männlich strukturierten Kollegium ist für Martje überhaupt kein Thema – und auch für unsere Jungs nicht. Wir schätzen den femininen Einfluss. Er wirkt sich deutlich auf den allgemeinen Umgangston aus.“
Und Martje selbst? „Mir ist es egal, welche Berufe für Jungs oder Mädchen sind. Ich möchte Spaß an und bei meiner Arbeit haben“, lächelt Martje. Bei den Malern war es ihr zu langweilig. Ihr schien es, als wenn „die immer nur das Gleiche machen“. Das konnte sich die junge Frau für sich nicht vorstellen. „Seit drei Wochen bin ich hier in Nordfriesland und habe mich nach einem Praktikum bei Elektro Jordt in dem Betrieb um einen Ausbildungsplatz beworben.“
Martje ist glĂĽcklich darĂĽber angenommen worden zu sein, ist der Ausbildungsplatz doch ein Baustein, der ihr hier eine Zukunft die bietet.
Am ersten Tag ging es gleich mit High Tech Los. In einer Fahrzeughalle, welche der Wasserstoffbetankung dient, wurde Sicherheitstechnik für den Explosionsschutz installiert. Da ging es mit dem Hubsteiger hoch hinaus. Eine Erfahrung, welche Martje aber schon durch ihren Vater kannte. Gut möglich, dass dieser ihr Interesse für das Handwerkliche geweckt hat. „Verärgere niemals einen Handwerker!“ erinnert sie sich auch noch an seine Worte und ist froh jetzt zur Handwerksgemeinschaft dazuzugehören. „Denn in dieser starken Gemeinschaft steht jeder für jeden ein.“
Apropos Gemeinschaft - als Innungsfachbetrieb hat sich Karl Friedrich Christiansen an seine Kreishandwerkerschaft gewandt: „Wir waren uns nicht sicher, ob ein Ausbildungsstart jetzt noch möglich ist. Durch die Beratung der Kreishandwerkerschaft haben wir einen guten Weg gefunden, so dass der Einstieg reibungslos klappt.“