PraktikumsprÀmie geht in die nÀchste Runde
StaatssekretÀrin Julia Carstensen und Betriebsinhaber Carsten Prahm (Bild: HWK Flensburg/Matthiesen)
Insgesamt 630 SchĂŒlerinnen und SchĂŒler absolvierten im vergangenen Jahr ein durch die Landesregierung gefördertes, freiwilliges Praktikum im Handwerk. Mit dem Ergebnis: Erste Betriebe freuen sich in diesem Jahr ĂŒber neue Auszubildende. So auch der Heizungs- und SanitĂ€rmeister Carsten Prahm aus Eckernförde. Er hat im vergangenen Jahr eine Praktikantin und einen Praktikanten aufgenommen, die anschlieĂend einen Ausbildungsvertrag unterschrieben haben. âEs wird von Jahr zu Jahr schwieriger, Auszubildende zu finden. Viele Jugendliche, die sich fĂŒr einen Beruf interessieren, haben noch keine BerĂŒhrungspunkte damit und wissen nicht genau, was auf sie zukommt. Ein Praktikum ist hier eine echte Chance fĂŒr beide Seiten, sich erst einmal kennen zu lernenâ, sagt Prahm.
GroĂes Interesse
ZunĂ€chst 80.000 Euro wurden dafĂŒr 2024 zur VerfĂŒgung gestellt. Mittel, die bereits nach wenigen Wochen vollstĂ€ndig ausgeschöpft waren. âDas Interesse war so groĂ, dass wir die Fördersumme noch einmal aufgestockt haben und am Ende etwa 95.000 Euro ausgezahlt werden konntenâ, sagt Julia Carstens, StaatssekretĂ€rin im Wirtschaftsministerium des Landes. Nach dem erfolgreichen Start hat die Landesregierung die Fördersumme in diesem Jahr noch einmal deutlich erhöht: 280.000 Euro stehen fĂŒr 2025 zur VerfĂŒgung. Gleichzeitig wurden die Fördervoraussetzungen angepasst, so dass nun auch SchĂŒlerinnen und SchĂŒler der beruflichen Schulen von der PrĂ€mie profitieren können. âDie Anpassung macht Sinn. Wer an der Berufsschule einen Abschluss nachholt oder sich auf eine Ausbildung vorbereitet, der profitiert in jedem Fall in gleichem MaĂe von einem Praktikum. Mit dem gestiegenen Budget kann nun die Förderung auch hier wirkenâ, sagt Christian Maack, der stellvertretende HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer der Handwerkskammer LĂŒbeck.
Die PrĂ€mie in Höhe von 120 Euro soll helfen, SchĂŒlerinnen und SchĂŒler
mit dem Handwerk in BerĂŒhrung zu bringen und zu einem mindestens
fĂŒnftĂ€gigen Praktikum in den Ferien ermutigen. âIm Handwerk wird
angepackt und was das bedeutet, erlebt man am besten vor Ort, auf der
Baustelle, in der Werkstatt oder im Friseursalonâ, sagt Jörn Arp,
Zimmerermeister und PrÀsident der Handwerkskammer Flensburg.

Praktikant Fabian Guder beginnt im Herbst seine Ausbildung zum Anlagenmechaniker (Bild: HWK Flensburg/Matthiesen)
Viele Chancen im Handwerk
Mit rund 130 Berufen ist die Vielfalt groĂ und die Karrierechancen sind besser denn je. âViele junge Menschen suchen nach einem sinnerfĂŒllenden Beruf, bei dem sie mit ihren eigenen HĂ€nden etwas gestalten können. In einem Praktikum können sie unmittelbar erleben, was das bedeutet.â Ein Praktikum sei die beste Möglichkeit, die AblĂ€ufe im Betrieb und auch die eigenen FĂ€higkeiten besser kennenzulernen, so Arp. In nahezu allen Branchen suchen Handwerksbetriebe hĂ€nderingend nach geeigneten Auszubildenden. Viele Azubi-Stellen im Land sind derzeit nicht besetzt. Und das vor dem Hintergrund eines immer gröĂer werdenden FachkrĂ€ftebedarfs. Julia Carstens ist ĂŒberzeugt von der PrĂ€mie und möchte auch die Betriebe motivieren: âSprechen Sie darĂŒber, gehen Sie als Betriebe aktiv auf die Schulen in Ihrer Region zu und bieten Sie den SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern einen tiefen Einblick in Ihre handwerklichen Berufe und Ihre Betriebe. Lassen Sie uns gemeinsam fĂŒr mehr Sichtbarkeit des Handwerks als berufliche Perspektive mit guten Karrierechancen sorgen.â
Die Antragsstellung erfolgt zentral fĂŒr ganz Schleswig-Holstein ĂŒber die Handwerkskammer Flensburg und ist ab sofort möglich unter:
www.hwk-flensburg.de/praktikum