Fachkräfte für einen Beruf im Wandel
Gut geführt von Lehrwerksmeister Leif Petersen (vorn rechts), bestanden alle sechs Lehrlinge ihre Gesellenprüfung. Foto: Jan-Uwe Thoms
Das Berufsbild eines Zimmerers hat sich im Zeitraum von nur zwei Generationen erheblich verändert. Die Ausbildung war früher oft praktischer Natur, und viele Zimmerer lernten das Handwerk durch praktische Erfahrung und traditionelle Lehrmethoden. Heute ist die Ausbildung formalisierter und umfasst sowohl praktische als auch theoretische Komponenten.
Moderne Zimmerer müssen oft zusätzliche Qualifikationen und Zertifikate erwerben. Verwendeten Zimmerer früher hauptsächlich manuelle Werkzeuge wie Sägen, Hämmer und Hobel, sehen sie sich heute mit modernen Technologien konfrontiert. Dazu gehören unter anderem CNC-Maschinen, Lasernivelliergeräte und computergestützte Designsoftware. Diese Technologien ermöglichen immer präzisere und effizientere Arbeiten.
Holz war früher das Hauptmaterial, und es wurde oft lokal bezogen und verarbeitet. Neben Holz werden heute auch andere Materialien wie Stahl, Beton und Verbundwerkstoffe eingesetzt. Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Materialien spielen dabei eine immer größere Rolle.
Zimmerer arbeiteten in vergangenen Jahrhunderten meist in kleinen, lokalen Betrieben und Fachkräfte für einen Beruf im Wandel waren stark in ihre Gemeinschaften eingebunden. Heute finden sich viele Zimmerer in größeren Bauunternehmen oder als Teil von internationalen Projekten. Die Globalisierung hat das Arbeitsumfeld diversifiziert und erweitert.
Sicherheitsstandards waren damals weniger streng, und Unfälle gab es häufiger. Heute bestimmen strenge Sicherheitsvorschriften und -standards die Arbeit als Zimmerer. Persönliche Schutzausrüstung und Sicherheitsprotokolle sind obligatorisch. Dennoch werden einige Traditionen immer noch gepflegt, aber sie sind weniger verbreitet. So ist die früher fast obligatorische Walz des Wandergesellen heute eher das freiwillige Festhalten an dieser Tradition
durch einige Junggesellen.
Ihre Prüfung zum Gesellen dieses immer noch traditionellen Handwerks bestanden: Philipp Düppjohann (Abschluss ohne Betrieb), Lauritz Dumke und Haye Ebsen (beide Richardsen Holzhäuser, Langenhorn), Lasse Johannsen (Stefan Godbersen, Langenhorn), Jonas Pede (Zimmerei Dohrn, Risum-Lindholm) und Henrik Christian Petersen (Peter Christian Petersen, Langenhorn). Vier der sechs Zimmerer konnten ihre Lehrzeit mit guten Abschlüssen vorzeitig abschließen.